Der Tunnel brennt - Notfallübung der Rettungskräfte in Darmstadt

Fast jeder kennt den Wilhelminentunnel in Darmstadt und fast jeder muss mit dem Auto durch ihn durch wenn er in der Stadt unterwegs ist. Was aber wenn der Tunnel brennt? Was wenn die 27.000 Fahrzeuge nicht mehr durch den Tunnel fahren können?

Feuerwehr bei der Übergabe an den Rettungsdienst und Notarzt

Fast jeder kennt  den Wilhelminentunnel in Darmstadt und fast jeder muss mit dem Auto durch ihn durch wenn er in der Stadt unterwegs ist. Was aber wenn der Tunnel brennt? Was wenn die 27.000 Fahrzeuge nicht mehr durch den Tunnel fahren können?

Jetzt aber von Anfang an.

Sonntag, der 01.11.2009 um  06:00 Uhr morgens Abfahrt für eine kleine Gruppe vom THW OV-Darmstadt. Ihre Aufgabe ist es der Berufsfeuerwehr Darmstadt beim Aufbau für die Notfallübung im Tunnel zu helfen, nicht ahnend dass sie selbst gleich in eine gefährliche  Situation geraten werden fuhren die Helfer im GKW der B1/2.TZ in Richtung Übungsziel.

In der Hügelstraße Richtung Tunnel machte sich der Kraftfahrer Martin Hoffmann bereit  in den Tunnel einzubiegen,  als  in diesem Moment ein roter PKW um die Ecke gefahren kam und knapp das THW Einsatzfahrzeug verfehlte. Die Besatzung des GKWs machte sich auf eine zweite Kollision mit dem PKW gefasst und entkam  auch dieser Situation mit sehr viel Glück, da der Fahrer des roten Autos das Lenkrad erneut umriss und in Richtung Gerätekraftwagen lenkte  und diesen ein weiteres  Mal nur haarscharf verfehlte.

Das Auto  knallte nun mit lauten Donnern zum zweiten Mal in eine Leitplanke hinter dem THW Einsatzfahrzeug. Gruppenführer Alexander Weitzel, hatte die ganze Zeit den Überblick  über das Geschehen und handelte vorbildlich. Mit Blaulicht, Warnblinker und Sicherheitsweste sicherte er sich und die Unfallstelle provisorisch um sich ein Bild über die Lage zu verschaffen. Ein weiterer Helfer, Uwe Best, folgte ihm um den Menschen im roten PKW medizinisch zu helfen.

Was dann geschah könnte Hollywood nicht besser verfilmen. Mit einem  kaputten Fahrzeug ergriffen die Insassen die Flucht über rote Ampeln und große Kreuzungen. Man kann sagen dass die blauen Engel an diesem  Morgen mehr als einen Engel bei sich hatten. Nachdem die Polizei die Anzeige aufgenommen hatte konnten die Helfer nun der Feuerwehr helfen.  Die Gruppe präparierte den Tunnel mit Schrottfahrzeugen und die Kammeraden aus Viernheim sorgten bei der Übung mit Pyrotechnik für den richtigen Effekt.

Die FK des OV-Darmstadt hatte derweilen Stellung auf der Rheinstraße Richtung Wilhelminentunnel bezogen und einen Bereitstellungsraum für den  Rettungsdienst wie auch für die Feuerwehren eingerichtet, der auch unter der Leitung des Technischen Hilfswerks geführt wurde. Dazu sperrte man zwei Spuren der Rheinstraße und die THW Helfer leiteten den Verkehr durch den Bereitstellungsraum,  damit keine Rettungskräfte und deren Fahrzeuge in  Gefahr kamen.

Die Gruppe im Tunnel wollte nach ihrer Arbeit  am Übungsort zu den Kammeraden in der Rheinstraße stoßen um diese zu unterstützen. Der Kraftfahrer des GKWs konnte leider das Fahrzeug nicht starten, da es ein Problem gab welches vor Ort nicht erkannt  und auch nicht behoben werden konnte , dennoch versuchte man Alles mögliche um das Einsatzfahrzeug wieder in Gang zu bekommen. Die  THW´ler  waren unter Zeitdruck, da die Übung um 08:30 Uhr starten sollte und es schon  08:20 Uhr war. Man begann den Tunnel mit Rauch zufüllen und kurz darauf ging der Alarm los. Gruppenführer Alexander Weitzel entschied sich dafür den GKW seinem  Schicksal zu überlassen und ihn nach der Übung zu bergen. Ein anderer Gerätekraftwagen holte die Männer und Frauen aus dem  Tunnel und brachte sie in den Bereitstellungsraum wo sie den Kräften vor Ort helfen konnten.

Ohne nennenswerte Ereignisse führte die FK unter der Leitung von Andreas Würsching  den Bereitstellungsraum, der zeitweiße mit mehreren Feuerwehren und verschiedenen Rettungsdienstorganisationen voll gestellt war.

Beim eigentlichen Geschehen im  Tunnel waren keine THW Kräfte vor Ort nur der Öffentlichkeitsbeauftragte (BÖH) ging seiner Tätigkeit nach, machte Bilder und sprach mit den Einsatzkräften. Nach Aussagen der verantwortlichen Führungskräfte ist die Übung im Ganzen mit Erfolg gelungen.

Während die FK kontrollierten Rückbau des Bereitstellungsraumes anordnete, versuchte die Gruppe vom  liegengeblieben GKW ihr Fahrzeug in Bewegung zubekommen. Die Bergung des Einsatzfahrzeuges stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, ein andres THW Fahrzeug musste zur Unterstützung gerufen werden. Der Gerätekraftwagen der B1/1.TZ mit Jörg Hundsdorf als Kraftfahrer kam zur Hilfe, schnell wurde klar dass man das Fahrzeug abschleppen musste. Dank der beiden erfahrenen Kraftfahrer ging diese Aktion schnell von der Hand, so dass es rasch möglich war den kaputten GKW in der Unterkunft des Ortsverbandes wieder in Ordnung zubekommen.

Nach dem die THW Einheiten wieder in den Liegenschaften angekommen waren machte man sich wieder „Einsatz" bereit  zum Essen fassen bei der Berufsfeuerwehr in Darmstadt. Mit allen Rettungskräften ging es dann an die Essensausgabe die vom DRK ausgerichtet wurde.  Bei Gulasch und Nudeln kam man mit der einen oder anderen Organisation noch kurz ins Gespräch. Gegen 14:00 Uhr ging es für die Männer und Frauen des Darmstädter THWs zurück in den Ortsverband wo es für die meisten Dienstschluss geheißen hat. Doch vier Helfer musste wegen des Unfalls nochmal zur Polizei, wo es darum ging eine Zeugenaussage zumachen. Um 15:30 Uhr hieß es nun endlich auch für die Vier: Dienstschluss!

Dies war die erste Übung dieser Art seit Bestehen des Tunnels. Die freiwilligen Feuerwehren aus: Griesheim, Eberstadt, Wixhausen, Innenstadt und Arheilgen unterstützen die Berufsfeuerwehr Darmstadt. Aus den Reihen des Rettungsdienstes sind folgende Organisationen bei der Übung beteiligt: DRK Bereitschaft Mitte, DRK Rettungsdienst, ASB Rettungsdienst, JUH Rettungsdienst und die Malteser Unfallhilfe sowie die Notfallseelsorge.





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